'Wilde Hassianer'
Gießener Ruderclub Hassia 1906 e.V.
Uferweg 14
35398 Gießen
Telefon: +49 (0) 641 82545
eMail:
drachenboot@
wilde-hassianer.de
Wilde Hassianer (Sport)
Montag/Mittwoch ab 18:30h
Freitag ab 17:45h
Die Gans Wilden (Fun)
Freitag ab 19:15h
Jugendboot
Derzeit kein Trainingsbetrieb
Treffpunkt: jeweils 15 Minuten früher an der HASSIA Gießen
Wilde Hassianer (Sport)
und Die Gans Wilden (Fun)
Freitags 19:30h -
Hallentraining
Herderschule Halle B
Sonntags ab 10:00h - Wassertraining
an der HASSIA Gießen
Wilde Hassianer auf der Jagd nach dem Zauberstab im saarländischen Dschungel
Die letzte Regatta dieser Saison führte die Wilden Hassianer am zweiten Oktoberwochenende abermals ins Saarland. Nachdem hier im Frühjahr die Saison schon auf der Merziger Langstrecke eröffnet wurde, sollte sich der Kreis mit der Teilnahme am Monkey Jumble in Saarbrücken schließen und die erfolgreiche Saison 2015 der „Wilden“ abgerundet werden.
Der Monkey Jumble ist derzeit die angesagte Langstrecke Deutschlands und laut Veranstalter die größte ihrer Art in ganz Europa. 41 Teams aus ganz Deutschland und der Schweiz kämpften in diesem Jahr auf der anspruchsvollen 11km langen Strecke mit 3 Wenden und Massenstart um den begehrten „Zauberstab“.
Ein Großteil der über 40 teilnehmenden Boote musste über zwei kleine Einstiegstellen zu Wasser gelassen werden. Ein Prozedere, welches sich bei einer solchen Anzahl an Teilnehmern schon einmal gut eine Stunde hin ziehen kann, weswegen sich die WH entschieden, schon frühzeitig aufs Wasser zu gehen, um sich ausgiebig an das Gewässer gewöhnen zu können. Schon in dieser Phase war die knisternde Spannung des bevorstehenden Wettkampfes förmlich zu greifen. Über im Unterholz des Saarufers platzierte Lautsprecher wurde die Saar in dem weitläufigen Startbereich mit urwaldähnlichen Geräuschen und Affengebrüll beschallt. Eine mystisch anmutende Stimme aus dem Off erzählte die Geschichte der Affen und Drachenbootkrieger, bis ein Operngesang begann den finalen Countdown einzuleiten.
„One Minute to start!!!“ schallte es aus den Lautsprechern und der Operngesang wurde immer deutlicher von einem elektronischen Beat, gleich der immer schneller werdenden Herzschläge der in der Startauslage wartenden Sportler, abgelöst.
SHOWTIME !!! Mit einem alles übertönenden Kanonenschuss wurde der Wahnsinn gestartet. Die geballte Kraft von über 800 Sportlern entlud sich augenblicklich in die Saar und brachte
diese förmlich zum Kochen. Mit Vollgas ging es der, direkt hinter dem Startbereich liegenden, ersten Rechtskurve entgegen. Eine anspruchsvolle und überaus kritische Stelle gleich zu Beginn des
Rennens.
Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass die Boote am Start nicht nach ihrer Leistungsfähigkeit, sondern nach dem Zeitpunkt ihrer Meldung aufgereiht sind (wer zuerst meldet, steht vorne). Dies
führt dazu, dass deutlich schnellere Teams weit hinter langsameren Teams starten und sich somit das gesamte Feld ähnlich einer sich selbst überrollenden Lawine der ersten Kurve nähert. Wenn in dieser
Situation die Steuerleute noch versuchen die Ideallinie der Kurve anzusteuern oder sich rücksichtslos verhalten, sind Crashs – wie im Vorjahr geschehen – nahezu unausweichlich.
Die Wilden Hassianer entschieden sich, sich weitestgehend aus der Sache herauszuhalten und nahmen diese Stelle in einem weiten Bogen ganz am linken Saarufer (schließlich wollte man ja auch etwas haben für sein Startgeld). Selbst dies war aufregend genug, schwappten doch immer und immer wieder, verstärkt durch die Spundwände rechts und links der Saar, hohe und unberechenbare Wellen in das Boot. Die eigens für solche Situationen installierten Lenzpumpen liefen am Limit, schienen etwas unterdimensioniert, gaben allerdings - es den Wilden Hassianern gleichtuend - den Kampf niemals auf.
Mit kräftigen, gleichmäßigen Schlägen und schon jetzt klatschnass ging es der ersten Wende entgegen. Die Situation die sich unseren Protagonisten hier bot, lässt sich eigentlich kaum in Worte fassen. Ein Augenzeugenbericht eines Paddlers soll dies aber trotzdem versuchen:
„Wir fuhren in einem Pulk von bestimmt 6 oder 7, vielleicht auch acht Booten auf die erste Wende zu. Einige versuchten noch schnell irgendwie zu überholen, um eine möglichst gute
Ausgangsposition für die Wende zu bekommen. Die Situation erschien mir aus dem Boot heraus vollkommen unübersichtlich und ich war mir sicher, dass wir dies ohne Crash nicht überstehen würden. Wir
nahmen Fahrt heraus und leiteten die Wende ein. Am Scheitelpunkt angekommen, schienen wir geradewegs im 90 Grad-Winkel auf ein anderes Boot zuzuhalten. „Das wird es dann wohl gewesen sein“, waren
meine Gedanken, als sich schräg vor uns plötzlich eine große Lücke auftat. Unser Steuermann Jan regierte geistesgegenwärtig und nutze die Chance die sich uns so plötzlich und unerwartet bot, mit
einer Kaltschnäuzigkeit aus, die wohl nur die wenigsten Vertreter seiner Zunft haben.
Im Augenwinkel sah ich noch, wie die „Saarwölfe“ von einem anderen Boot touchiert wurden und kenterten. Dann holte Jans Befehl „20 Dicke“ mein Bewusstsein vollends in das Boot zurück…“
Jedes Rennen hat seine Schlüsselszene. Hier war es wohl definitiv diese erste Wende.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Man lieferte sich auf den nächsten 2-3 Kilometern noch einige Positionierungskämpfe, überholte ein paar Boote und wurde von dem ein oder anderen Boot
überholt. Ansonsten kämpften die Gießener aber in der zweiten Hälfte des Rennens im freien Wasser vor allem gegen den inneren Schweinehund und gegen die andauernden Wellen (Spundwände !!).
Die Gelegenheit vor der Zielgeraden noch einmal ein Boot mit einem sehr gelungenen taktischen Manöver einzuholen und zügig zu überholen, hatte die Wilden Hassianer dann mit einem Hochgefühl dem Ziel
entgegen fliegen lassen. In einer Zeit von 54:27 Minuten erreichte man das Ziel als 12. schnellstes Boot. Eine sehr beachtliche Leistung, mit der die Wilden Hassianer einmal mehr unterstreichen
konnten, auf Augenhöhe mit Deutschlands ambitionierten Breitensportbooten zu sein. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Boote der Platzierungen 1 bis 8 leistungsmäßig eher dem Premiumbereich
zuzuordnen sind.
Das schönste an Langstreckenrennen scheint aber zu sein, dass man sich hinterher irgendwie immer als Sieger fühlen kann – ganz unabhängig von der Platzierung.
12.10.2015 Steffen Kohlitz
Vielen Dank an Klaus Neis (www.drachen-krieger.com) für die Bereitstellung der Fotos
Am letzten Augustwochenende haben die Gießener Lahnrosen erfolgreich ihren Titel beim Museumsuferfest in Frankfurt verteidigt. Bei bestem Spätsommerwetter setzten sich die Paddlerinnen vom Ruderclub Hassia und WSV Hellas gemeinsam gegen erstarkte Konkurrenz durch.
Dieses Jahr traten deutlich mehr Damenmannschaften an: Es galt sieben Gegner zu schlagen. Neben den Teams vom letzten Jahr, Fluggi River Ladies und Dragon Divas, waren sogar aus Wolfsburg Damen angereist, die am Ende einen starken dritten Platz belegten.
Wie auch im letzten Jahr wurde auf dem Main fliegend gestartet. Die Regattastrecke betrug ca. 430 Meter – von der Untermainbrücke zum Holbeinsteg. Sieger wurde, wer als erstes die Glocke im Ziel schlug. Dieses Mal gab es vor dem Finale einen Hoffnungslauf. Für das entscheidende letzte Rennen qualifizierten sich die je ersten beiden Teams aus den Vorläufen und der Sieger des Hoffnungslaufes. Im Finale setzten sich die Lahnrosen mit einer halben Bootslänge Abstand gegen die Dragon Divas (5.), Flussschneckscher (4.), Wolfsburg United (3.) und Fluggi River Ladys (2.) durch und konnten sich am Ende des Tages mit dem erneuten Titelgewinn belohnen.
Für die Lahnrosen ist es der dritte Regatta-Sieg in Folge, so dass die erst einjährige Geschichte der ersten Gießener Drachenboot-Damenmannschaft bislang sehr erfolgreich verlief.
Lara Stein, 22.9.2015
Starkes Ergebnis aus 2014 bestätigt
Die Wilden Hassianer, unterstützt auch durch einige Paddler der befreundeten Hellas Drachen, erpaddelten bei der 20. Schiersteiner Drachenbootregatta im Rahmen des Hafenfestes am 11./12. Juli, wie auch schon im Vorjahr, Platz 4 der Gesamtwertung und haben damit ihr bestes jemals in Schierstein erreichtes Ergebnis bestätigt und in den Einzelergebnissen sogar noch leicht überboten!
Wie auch schon im Vorjahr war das herausragende Einzelergebnis der 2. Platz im 250m-Sprint, nur 3/10 Sekunden hinter dem Erstplatzierten und späteren Gesamtsieger des sehr ausgeglichenen Teilnehmerfeldes von 10 Booten auf hohem sportlichen Niveau. Nach einem eher enttäuschenden 3. Platz im Vorlauf wurde die Finalteilnahme erst durch einen zweiten Rang in einem hart umkämpften Zwischenlauf sichergestellt, in dem das Team Ruhe und Nerven bewahrte und wie auch im späteren Finale seine tolle Leistungsfähigkeit unter Beweis stellte.
Als Abschluss des ersten Tages fand traditionell das 2000m-Rennen auf dem 500m Rundkurs mit drei Wenden statt. Einmal mehr zeigten die Wilden Hassianer hier ihre Langstreckenqualitäten. In einem hart umkämpften Rennen gelang es, sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Plätze auf den dritten Rang zu verbessern.
Am Sonntag stand das 500m Rennen auf dem Programm. Im Vorlauf, welcher mit den 5 stärksten Teams der späteren Gesamtwertung nicht stärker hätte besetzt sein können, galt es mindestens 3 Teams hinter sich zu lassen, um direkt den Finaleinzug feiern zu können. Ein an diesem Tag leider zu hohes Ziel, welches um 7/10 Sekunden verpasst wurde. Auch im darauffolgenden Zwischenlauf wurde die Teilnahme am A-Finale ebenso knapp verpasst und so musste das Team, wie schon im Vorjahr, im B-Finale um die Plätze paddeln. Hier gelang es, die notwendige Spannung wieder aufzubauen und das kleine Finale auf Platz 2 zu beenden.
Trotz der leichten Enttäuschung über das Ergebnis im 500m Rennen, konnten die Wilden Hassianer stolz und zufrieden die Heimreise antreten. Einmal mehr haben sie unter Beweis gestellt, dass sie auf Augenhöhe mit den starken Breitensportteams aus Deutschlands Mitte und Südwesten stehen, auch wenn es für den ganz großen Wurf noch nicht gereicht hat.
St.Kohlitz, SiNo, Juli 2015
Hassianer wieder mit Edelmetall zurück!
Die 4. Gemeinsame Deutsche Drachenbootmeisterschaft des DKV (Deutscher Kanu-Verband) und des DDV (Deutscher Drachenboot-Verband) in Brandenburg an der Havel ist nun wieder Geschichte!
Vom 26. bis 28. Juni trafen sich die stärksten Teams der Drachenbootszene in Brandenburg auf der bekannten Regattabahn Beetzsee. Die Deutschen Meister wurden hier über die Strecken 200m, 500m und 2000m im Standardboot (20 Sportler) ermittelt sowie im Smallboot (10 Sportler); im Kurzboot wurden nur die 200m und die 500m gefahren.
Die Bilanz der Paddlerinnen und Paddler vom RC Hassia 1906 e.V. auf der DM 2015 ist wieder sehr beeindruckend: In Booten aus Hamburg, Berlin, Wiesbaden und vom Neckar errangen sie zahlreiche Medaillen! Wir gratulieren ganz herzlich für den verdienten Lohn für harte Trainingswochen und –monate!
Mit Edelmetall kehrten zurück:
Lucas Kern (2x Gold, 3x Silber - Premium-Klasse),
Oliver Friedl (2x Gold, 1x Silber - Premium-Klasse),
Phu Quyen Tran (1x Gold, 3x Silber, 4x Bronze - Premium-Klasse),
Silke Günther (1x Gold, 2x Silber - Premium-Klasse)
…und aus der zur Zeit aktiven Riege der Wilden Hassianer:
Ulrike Rühl (2x Gold, 1x Silber, 2x Bronze - Master-Klasse),
Andreas Olbrich (1x Gold, 2x Silber, 3x Bronze - Master-Klasse)
Ulrike Kohlitz (1x Gold, 2x Silber - Master-Klasse),
Steffen Kohlitz (2x Silber und 2x Bronze - Master-Klasse)
HERZLICHE GLÜCKWÜNSCHE!
© SiNo. Juli 2015
Schlammbeiser United und die stechenden Lahnrosen erfolgreich bei den 17. „Days of Thunder“ in Witten
Bei den 17. „Days of Thunder“ – einem mehrtägigen Drachenboot-Festival in Witten – wurden auch in diesem Jahr auf der Ruhr 250m-Rennen in vier Kategorien (Fun, Fun-Sport, Sport und Damen) ausgetragen. Aus Gießen reisten Paddlerinnen und Paddler der Vereine WSV Hellas 1920 e.V. und Ruderclub Hassia 1906 e.V. an; gemeinsam stellten sie drei Boote: die Gießen Schlammbeiser United Fun-Sport, die Gießen Schlammbeiser United Sport und die Stechenden Lahnrosen.
Wechselhaftes Wetter störte weder den Veranstalter noch die Besucher und Teilnehmer. 72 Teams machten den Cup zu einem Großevent; zahlreiche Zuschauer feuerten die Teams an und sorgten für tolle Stimmung in den Booten und an Land.
Dass die Damen der Schlammbeiser-Boote an diesem Wochenende eine Doppelbelastung zu tragen hatten, machte sich nicht bemerkbar: In den Vorläufen gewannen die Damen und das Sport-Boot alle Rennen, das Fun-Sport-Boot musste sich nur in zwei Läufen mit dem zweiten Platz begnügen. Alle drei Gießener Mannschaften qualifizierten sich souverän für die A-Finals und fuhren starke Rennen. Das Fun-Sport-Boot musste dabei auf der unliebsamen Außenbahn paddeln und konnte das Finale nicht für sich entscheiden. Der fünfte Platz ist dennoch ein voller Erfolg und die Schlagmänner Stefan Starke und Nico hatten bei ihrem Regattadebut auf Schlag das Boot sehr gut geführt. Die stechenden Lahnrosen und das Sportboot fuhren beide den Sieg in ihrer Klasse ein. Nach einer ausgelassenen Siegerehrung wurde der Rückweg nach Gießen angetreten: müde, aber glücklich.
Abseits der Rennen konnten im Drachendorf, dem Zeltplatz der Days of Thunder, sehr kreative Zelte bewundert werden. Es gab sogar einen Preis für das schönste: eine aufwändig gestaltete; von bunten Zelten umgebenen Pagode. Bei einem Gang durch das Dorf trafen die Stechenden Lahnrosen auf die Damenmannschaft der Hausdrachen, die zum Sektumtrunk einluden. Glückwünsche und die ein oder andere Paddel-Weisheit wurden ausgetauscht. Die Teams verstanden sich prächtig, so dass schließlich jeweils für die andere Mannschaft ein Paddel-Spalier gebildet und bei der Siegerehrung (die Hausdrachen belegten den ersten Platz in der Klasse Fun-Damen) besonders zugejubelt wurde. Die Gegeneinladung zum Sekt wird beim Wiedersehen bestimmt folgen!
Vielen Dank an den Kanu-Club Witten e.V., der die Days of Thunder sehr gut organisiert hat. Es gab keine unnötigen Wartezeiten und auch das Rahmenprogramm der drei Tage war sehr gelungen. Die Gießener kommen nächstes Jahr gerne wieder.
© Lara Stein, Silke No., Juli 2015
Bilder: Christoph Leidner und WSV Hellas
Wilde Hassianer behaupten sich in starkem Teilnehmerfeld
Die Dragonboatraces von Hannover, welche in diesem Jahr zum 21. Mal ausgetragen wurden, sind eines der größten Drachenboot-Events Europas und zugleich eines der am stärksten besetzten.
In diesem Jahr kämpften über 140 Drachenbootteams, darunter 42 Leistungs- und Sportteams aus ganz Europa 3 Tage lang am Maschsee um Ruhm und Ehre, wohl wissend, dass es schwieriger sein kann Hannover zu gewinnen, als Deutscher Meister zu werden – so hoch ist die Leistungsdichte.
Und mittendrin die Wilden Hassianer.
Unterstützt von einigen Paddlern der befreundeten Hellas Drachen und WVS Rheingauner galt es für die Wilden Hassianer, sich über die 250m-, 500m-, sowie 4000m-Strecke zu behaupten und den eigenen
sportlichen Standort zu bestimmen.
Tag 1 - Wow
Los ging es am Samstag mit dem ersten Vorlauf über 250 Meter. Ein reines Zeitrennen, welches über die Einstufung in die Premium- oder Breitensportklasse und somit den weiteren
Wettkampfverlauf entscheiden sollte. Gegen Borussen Drachen, Justizdrachen, LimmerixX, Hamburg Allstars, HKC Unitas, Hannover All Sports, letztere 3 Teams eher in der Leistungsklasse unterwegs,
erpaddelten sich die Gießener einen hervorragenden 3. Platz mit einer Zeit, welche zur Freude aller die Qualifikation in der leistungsstarken Premium-Klasse bedeutete. Hiermit hatte nun wirklich
niemand gerechnet. Noch größer wurde die Freude, als die Leistung im zweiten Zeitlauf (unter anderem hießen hier die Gegner HKC Unitas, Blue Phoenix, Team D+S) bestätigt wurde und man sich für das
B-Finale der Premium-Klasse qualifizieren konnte.
In der Nähe der Spitze ist die Luft bekanntermaßen sehr dünn und so reichte es für die Wilden Hassianer in dem spannungsreichen und knappen Endlauf schließlich für Platz 5 und somit Platz 12 von 21
in der Gesamtwertung der Premiumklasse.
Erst am Abend bei der sehr professionell präsentierten Siegerehrung in der eigens angemieteten SwissLive-Hall, wurde den Gießener Paddlern bewusst, welche starke Visitenkarte sie in den Stunden zuvor abgegeben hatten. Lang, sehr lang war die Liste namhafter, starker Teams, die man hinter sich gelassen hatte.
Tag 2 – alles auf Null
Es gibt wohl kaum eine unbeliebtere Strecke im Drachenbootsport, wie die 500m. Genauso belastend, wie 250m – nur doppelt so lang. Mehr als bei den 250m scheint diese Distanz Kopfsache zu sein. Lag es an dem übermächtigen Schweinehund im Kopf der „Wilden“ oder einfach nur an der langen „Siegerehrung“ des Vorabends – für die Wilden Hassianer reichte es über die 500m „lediglich“ zur Teilnahme in der Breitensportklasse, wo man sich allerdings souverän für das A-Finale qualifizieren konnten.
Nun war sie plötzlich da, die große Chance am Abend in der übervollen SwissLive-Hall auf dem Treppchen zu stehen und einen der begehrten Pokale entgegen zu nehmen.
Wie nervöse Rennpferde lagen die Boote Speedformdragons, TVK Kupferdreh, Drachenwölfe MTV Vorsfelde, LimmerixX, Wilde Hassianer, HKC Unitas Juventus und Schaengel-Express an den Startpantons.
Höchste Konzentration, allerhöchste Adrenalinkonzentration und geballte Emotionen explodierten mit dem Startsignal in einem Crescendo aus Gischt und Wassertropfen.
Welch eine Dramatik, welch ein Kampf. Die Wilden Hassianer schienen über sich hinaus zu wachsen und überquerten die Ziellinie als Dritte, lediglich einen Wimpernschlag hintern dem Team LimmerixX aus
Hannover. Jubel – da war er, der ersehnte Platz auf dem Treppchen.
Das Leben, wie es nicht sein sollte
Filmriss – alles zurück auf null (Teil 2). Das Rennen wurde annulliert, weil direkt nach dem Start das Boot der TVK Kupferdreh von dem Boot der Drachenwölfe gerammt und auf Bahn 1 geschoben wurde.
Das Schiedsgericht sah leider keine andere Möglichkeit, als das Rennen zu wiederholen.
Hier kam es, wie es kommen musste, möglicherweise auch, weil es eben auch schon in den Köpfen einiger Paddler war. Die Wilden Hassianer konnten die Leistung des ersten Finales nicht bestätigen und überquerten die Zielline auf dem undankbaren 4. Platz.
Der Rest war Frust, Wunden lecken und die Erkenntnis des Autors, dass man die 500m zuallererst im Kopf gewinnen muss.
Tag 3 – Wie Phönix aus der Asche
Am Montag stand das 4000m Verfolgungsrennen auf dem Programm. In drei Rennen starteten jeweils 12 bzw. 13 Boote im Abstand von jeweils 10 Sekunden auf den 2km langen Dreieckskurs, welcher zwei Mal
zu durchfahren war.
Langstreckenrennen im Drachenbootsport sind etwas Besonderes. Verschwimmen bei Kurzstreckenrennen die Eindrücke über die Zeit und gleichen sich diese doch sehr, so ist jede Langstrecke anders und hat
ihre eigene Geschichte.
Die Geschichte dieser Langstrecke ist der harte, fast 3 km andauernde, Fight mit dem Boot der LimmerixX, denen das Leben ordentlich schwer gemacht wurde.
Langstreckenrennen sind auch die Rennen der Steuermänner, hier ist ihr Können besonders wichtig. Darum erzählt diese Langstrecke auch die Geschichte des Wilden Hassianer Steuermanns Jan Schwing, der seinen inneren Schweinehund überwunden hat und das Gießener Boot einmal mehr mit Bravour durch die sehr bewegten Fluten gesteuert hat.
Natürlich erzählt es auch die Geschichte des massiven Wassereinbruchs im Boot auf der Zielgeraden, der bei den Paddlern Befürchtungen aufkommen ließ, man würde die Ziellinie nur sinkend überqueren können. Mit dem Steuermann aufrecht am Steuer, wie einst Jack Sparrow in Fluch der Karibik.
Alle diese Geschichten lassen sich nicht durch Zahlen ausdrücken. Zahlen, die für die Protagonisten und die geneigten Beobachter doch so wichtig zu sein scheinen. Die Wilden Hassianer hatten auf der Langstrecke in einem Teilnehmerfeld von 37 starken Premium- und Breitensportteams die 15. Zeit erpaddelt. Vielleicht ist sogar dies die stärkste Geschichte dieses Rennens.
S.Ko 11.06.2015
3. und 5. Platz für Gießener Paddler
Bereits am Freitagabend ging es für einige "Wilde Hassianer" Richtung Thüringen zur 6. Offenen Deutschen Drachenboot Langstrecken-Meisterschaft, die mit den befreundeten Teams aus Schierstein (Wiesbaden) bestritten werden sollten.
Nach einer für manche nicht ganz ruhigen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück in der nahegelegenen Jugendherberge in Plothen, starteten die Sportler und Sportlerinnen zum Wettkampf zur Talsperre in Zeulenroda. Bei anfangs noch strahlendem Sonnenschein, aber schon stark böigem Wind wurden die Boote abgeladen, zum Wiegen und ins Wasser gebracht.
Nach dem Aufwärmen hieß es dann für Andreas Olbrich, Ulrike Rühl und Ulrike & Steffen Kohlitz boarden im Masters Mixed-Boot der Schiersteiner Rheingauner. Lena Wagner und Michael Strommer gingen mit dem Breitensport Mixed-Boot der Schiersteiner Paddelholics aufs Wasser.
Noch ein kurzer Check der Rennpässe am Marshalling-Steg und schon ertönte um 12:30 Uhr das Signal zum Start für das erste Masters-Boot. Im 10–Sekunden-Takt starteten die Boote mit einem
fliegenden Start.
Das Masters-Boot der Schiersteiner Rheingauner startete hinter den Neckardrachen als zweites Team ins Rennen. Es galt nun 3 Runden a 3,66 km mit jeweils drei Wenden, also insgesamt ca. 11 km mit 9
Wenden, mit überaus starken Gegnern zu bewältigen. In immer wieder harten Zweikämpfen, bei denen so manches Paddel mit dem aus dem Nachbarboot aneinander schlug, und bei anhaltend sehr starkem Wind
erkämpften sich die Masters, trotz einer Zeitstrafe von 10 Sec. mit einer Gesamtzeit von 52:29,39 Minuten den 3. Platz in ihrer Kategorie.
Auch das Breitensport-Team, welches als achtes Boot ins Rennen startete, hatte immer wieder zu kämpfen. Der Wind und das Team „Schängel-Express“ aus
Koblenz wurde zum ständigen Gegner, den es zu schlagen galt. In diesem Rennen kollidierten die Boote der beiden Teams zweimal, sodass das Team aus Koblenz leider mit einer Disqualifizierung aus der
Rennwertung fiel. Am Ende erkämpften sich die Paddelholics mit einer Zeit von 54:35,1 Minuten Platz 5. in der Kategorie Bestenermittlung im Breitensport.
Das Rahmenprogramm auf dem sehr schön gelegenen Gelände mit Zumba, Musik und ständig moderatorischer Begleitung rundete den Tag ab. Trotz der nicht einfachen Bedingungen war es ein schöner Wettkampf und eine tolle Meisterschaft.
Lena Wagner 27.04.2015
Gießener Paddler belegen Platz 4 und 6 bei der Langstrecke in Merzig
Am 18.04.2015 startete das Team „Gießener Schlammbeiser United“ in Merzig beim Drachenboot-Langstreckenrennen. Die Regatta sollte der Abschluss und zugleich Höhepunkt der gemeinsamen Wintertrainingssaison der Gießener Teams Die Gans Wilden, Hellas Drachen und Wilde Hassianer sein.
Gut vorbereitet, nicht zuletzt durch die hohe Trainingsbeteiligung den gesamten Winter über, traten 29 Schlammbeiser die Reise nach Merzig an, wobei 8 von ihnen das Team der befreundeten VGF Dragons aus Frankfurt verstärken sollten.
Das Feld von hinten aufgerollt
Auf der Saar wird fliegend im Abstand von 20 Sekunden gestartet. Die Gesamtstrecke von 10 km wird in vier Abschnitte mit drei Wenden gefahren. Böiger Wind und die nicht pausierende Berufsschifffahrt machten das Rennen zu einer besonderen Herausforderung. Drachenbootregatten auf öffentlichen Gewässern sind nicht immer ganz ungefährlich. Passierende Schiffe müssen ebenso beachtet werden wie die gegnerischen Teams.
Das Team „Gießener Schlammbeiser United“ musste das Rennen vom eher unliebsamen letzten (15.) Startplatz aus beginnen, was sich im Nachhinein jedoch als perfekte Ausgangslage für das Rennen erwies. Bedeutete doch jedes überholte Boot automatisch eine Platzierung weiter vorne, was die Paddler schon während des Rennens ungemein zu beflügeln vermochte.
Nach dem Start wurden Rhythmus und gemeinsamer Druckpunkt bei der Wasserarbeit schnell gefunden. Die taktischen Absprachen passten optimal zusammen, Überholmanöver gelangen konzentriert und schnell. Durch kluges Taktieren des Steuermannes und die volle Einsatzbereitschaft des Teams fuhren die Schlammbeiser als Vierte über die Ziellinie, die VGF Dragons belegten einen ordentlichen sechsten Platz.
Die Gießener Mannschaft musste sich nur den dominierenden Neckar-Drachen (46:26 min.), dem Team D+S+x (47:10 min.) und dem KWS Drag Team geschlagen geben. Letztere hatten mit einer Endzeit von 49:36 Minuten nur acht Sekunden Vorsprung auf das Boot aus Gießen - da geht noch was!
Ein wenig wurde die Freude durch einen Zwischenfall getrübt: Es durchfuhren gleich zwei große Frachtschiffe die Regattastrecke. Das zweite behinderte nicht nur die letzte Wende dreier Teams, es wurden auch zwei Drachenboote auf der Strecke gefährlich an den Frachter gesogen. Ein Boot konnte sich befreien, das zweite kollidierte und gab nach einigen bangen Momenten sichtlich geschockt das Rennen auf. Zum Glück sind alle nur mit einem Schrecken davon gekommen.
Ausblick
Wir danken dem Kanu-Club Merzig e.V. für die Gastfreundlichkeit und die gute Organisation. Nun starten die Schlammbeiser in ihren Stammteams in die Kurzstreckensaison und verfeinern ihre Technik Ende des Monats beim gemeinsamen Trainingscamp am Edersee.
Ansonsten sind sie zu ihren üblichen Sommer-Trainingszeiten unter der Woche wieder auf der Lahn zu beobachten.
Lara Stein / SiNo, / S.Ko 20.04.2015
Im Boot der WSV Rheingauner hat sich Andi auf Platz 2 ins Ziel gekämpft - wo ist nur die Sekunde geblieben ?
Andreas Olbrich vom RC Hassia kann es nicht lassen – nach 2014 wollte er auch beim diesjährigen Paddel-Halbmarathon am 21.März wieder an die Grenzen gehen. Hier ein Bericht aus Wiesbaden und Gießen…
Man kennt es schon: Drei Tage vor der Regatta noch frühlingshaftes Wetter, aber am Regattatag Nebel und Sprühregen, was sich fortsetzte bis zum Start des Rennens in Oberhausen beim TC Sterkrade. Einem deutlichen Trend seit 2011 folgend, zeigt sich beim Meldeergebnis ein Rückgang der Standardboote, der wohl der mittlerweile zahlreichen Langstreckenrennen in Deutschland geschuldet ist. Neu sind die 5 Kurzboote, die das Teilnehmerfeld auf angemessene 12 Boote festschreiben.
Auch die Neckardrachen standen auf der Meldeliste, ein Team, welches mittlerweile in Deutschland fast auf allen Regatten dominiert. Sehr schön war das Meldeergebnis bei den Kanuten und SUP, die mit 35 Booten aufs Wasser gingen und Oberhausen ein kleines Paddelfest bescherten.
Der Start der Drachenboote erfolgte im 30-Sekunden-Takt, vorweg die 5 Kleinboote, danach eine kurze Pause, darauf folgten die 7 Standardboote, die Rheingauner als 3. Boot mit Andreas Olbrich von der Hassia mit an Bord, die Neckardrachen 1:30 min dahinter als 6. Boot.
Auf den ersten 4 Kilometern galt es den persönlichen Paddelrhythmus zu finden, das Tempo auszuloten, welches für 21 km auch vermeintlich reicht. Schon vor der ersten Wende gelang den Rheingauner das Überholen der beiden voraus gestarteten Standardboote. Die Bahn Richtung Kraftwerk, vorbei am Bootshaus des TC Sterkrade, gehört zu den guten Strecken; hier läuft das Boot. Es geht weiter, durch die 2. Wende auf die zweite lange Bahn (6,8 km), hier wird es doch langsam härter, Arme und Beine beginnen zu schmerzen, aber noch ist alles „im grünen Bereich“.
In der letzten Wende ein Blick auf die Neckardrachen, welche im letzten Jahr zu dieser Zeit schon am Wiesbadener Boot vorbeigefahren waren. Und da ist da noch dieser verdammte Gasometer, das Wahrzeichen Oberhausens, der einfach nicht näher kommen will! Letzte Anfeuerungsrufe aus dem Boot, erste Krämpfe, letztes hastiges trinken, kämpfen, quälen bis zum Endspurt ins Ziel. Stoppuhr an, wie lange brauchen die Neckardrachen? 1:26 … 27 … 28 … 29!
Bei der Siegerehrung wird es Gewissheit: früher lagen noch Minuten zwischen den Booten, jetzt sind es Sekunden, vielmehr 1 Sekunde!
Sieg für die Neckardrachen in 1:41:12, zweiter Platz für die Rheingauner mit Andreas Olbrich in 1:41:13! Dritte wurden die Blue Dragons aus Borken nach einer beherzten Fahrt in 1:43:41.
Nur der Gasometer weiß, wo diese Sekunde geblieben ist.
G.Renschin / SiNo, 30.03.2015